- kasachische Sprache und Literatur.
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Die kasachische Sprache gehört zur Nordwestgruppe der Turksprachen und wird v. a. in Kasachstan, Usbekistan, Russland, Turkmenistan, Kirgistan, Tadschikistan sowie in Xinjiang, der westlichen Mongolei und in Afghanistan gesprochen. Ihre Dialektunterschiede sind gering. Zur Schriftsprache entwickelte sie sich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Das ursprünglich arabische Alphabet wurde 1929 durch die lateinische Schrift, diese 1940 durch die kyrillische ersetzt; in Xinjiang wird weiterhin die arabische Schrift verwendet.Die Kasachen kennen bedeutende und vielgestaltige Volksdichtungen, die, wie »Alpamys« (Alpamysch-Epos), »Kambar-Batyr«, »Er-Targyn« und »Kys-zhibek«, von Wandersängern und Improvisatoren vorgetragen wurden, von denen einige, v. a. Djambul Djabajew, zu großem Ruhm gelangten. - Die moderne Literatur beginnt mit Abaj Kunanbajew, dessen Werke die Gestaltung der Schriftsprache gefördert haben. Im Rahmen der Sowjetliteratur entwickelten sich, auf eigene Volkstradition und auf russische Vorbilder gestützt, auch Prosa und Bühnendichtung. Zu den Autoren dieser Epoche gehören Säken Sejfullin (* 1894, ✝ 1939), Ilijas Zhansügirow (* 1894, ✝ 1938), Bejimbet Majlin (* 1894, ✝ 1939), Säbit Mukanow (* 1900, ✝ 1973), Ghabit Müsirepow (* 1902) und Ghabiden Mustafin (* 1902). Das erzählerische Werk von M. O. Auesow wurde international bekannt; daneben Lyrik von O. O. Sulejmanow.T. G. Winner: The oral art and literature of the Kazakhs of Russian Central Asia (Durham, N. C., 1958);K. H. Menges: Die aralo-kasp. Gruppe, in: Philologiae Turcicae Fundamenta, Bd. 1 (1959);Očerk istorii kazachskoj sovetskoj literatury, hg. v. Z. S. Kedrina (Moskau 1960);J. R. Krueger: Introduction to Kazakh (Bloomington, Ind., 1980).
Universal-Lexikon. 2012.